Und wir so…
Was haben wir die letzten Monate getrieben? Warum waren wir etwas leiser? Und was konnten wir beobachten? Die Auflösung. Wir haben aufmerksam zugehört, viel gelesen und uns noch viel mehr angeschaut. Wir haben alle unsere Sinne geschärft, kritisch hinterfragt und resümiert…
Die Krise – Was machen?
Klar, die Krise, Corona, der Lockdown und jetzt das #newnormal – das kam wohl für niemanden mit Ansage. Niemand war darauf vorbereitet, für alle kam es überraschend. Und jeder, ja wirklich jeder, ob Freelancer, Kleinunternehmer oder Großkonzern hatte und hat immer noch mit den Auswirkungen zu tun.
Mit den unerwartet auftretenden Herausforderungen hieß es nun, unabhängig von Branchenzugehörigkeit und Größe: Wach werden, Kopf richten, und Umdenken. Es mussten andere, für viele auch neue Wege der Kommunikation gefunden und ausprobiert werden, um im Spiel zu bleiben.
Das neue Motto hieß: Digital statt zu finden, um überhaupt noch statt zu finden.
Alles neu macht der…. macht Corona
Somit sprossen unzählige digitale Formate aus dem Boden. Die Fülle an neuen Podcasts, Blogs, Webinaren, YouTube-Tutorials und Online Konferenzen erfuhr mit einem Mal einen gewaltigen Schwung nach vorne. Digitalisierung an allen Ecken und Enden. Los lassen von alten, teils antiquierten Formaten, die einer Generalüberholung unterzogen wurden. Alle digitalen Wege, Mittel und Möglichkeiten, um den Kunden zu erreichen, wurden genutzt. Das Fazit fast aller Neuentdecker und Verwender: Läuft. Einwandfrei. Warum haben wir das eigentlich nicht schon eher gemacht?
Die Vielfalt der digitalen Medien und Kommunikationsspielarten wurde nicht nur entdeckt, sondern endlich auch genutzt. Eine Entwicklung ganz nach unserem Geschmack, – könnte man meinen.
Qualität vs. Quantität
So sehr uns die plötzliche, omnipräsente Nutzung sowie die, teils unabdingliche, Auseinandersetzung mit der Frage: Wie können wir trotz Krise am Markt stattfinden?, auch erfreute, haben wir ein kritisches Auge darauf geworfen, was die Gegenüberstellung von Qualität und Ausmaß der Inhalte betrifft.
Was wir plötzlich erlebten, war ein inflationärer Einsatz von digitalen Formaten. Alles, was man sonst über verschiedene Kommunikationswege verteilt hatte, wurde nun angestrengt versucht über die neuen Champions, Webinare und Podcasts abzubilden. Anfangs noch dankbar über die Möglichkeiten und Chancen, wurde die Frage immer lauter: Wo bitte ist der Mehrwert?
Da ist noch Luft nach oben
Die plötzliche (Über)Flutung mit derlei Wissensvermittlungs- und Austauschformaten, insbesondere die neuen, mit durchaus attraktiven Titeln und Themen versehenen Webinar-Reihen, hatten am Ende zu oft eines gemein: Inhaltslos, thematisch oberflächlich, buzzword-gertrieben, selbstbeweihräuchernd, wenig Mehrwert stiftend. Es mangelte an Tiefgang, an ernsthaftem Diskurs und leider, leider auch an konkreten Beispielen. Selbiges galt für die Welle an auf einmal sprießenden Podcasts. Das Clickbaiting mittels fancy Titeln allein nicht (mehr) ausreichte, zeigten zuletzt auch die Abbruchraten und das Ausbleiben wiederkehrender Besucher und Hörer.
Beobachten konnte man das in allen Branchen. Von großen Retailern bis hin zur IT Branche. Negativbeispiele, wenn es darum ging: Hauptsache (digital) stattfinden, ohne den kleinsten Mehrwert zu schaffen, gab es leider zu Genüge.
Sagen, wenn man was zu sagen hat – ansonsten bitte lassen
Mit Inhaltslosigkeit konnte aber insbesondere die Agenturbranche glänzen. Hier versuchte man weniger tatsächlich vorhandenes (Experten-)Wissen zu teilen oder mit konkreten Beispielen aus der gesammelten Praxis zu unterstützen, um Unternehmen eine echte Unterstützung zu geben, die für viele immer noch dringlich und existenzsichernd gewesen wäre. Lieber wurde ein Fundus an gut gemeinten, aber nicht praxiserprobten Ratschlägen gegeben, der sich, so fanden wir, doch recht weit weg vom eigentlichen Business bewegte und in der Realität bei den betreffenden Agenturen selbst nie Anwendung gefunden hat. Und schaut man mal genauer hin, auch künftig keine Anwendung finden wird. Themen wie, Arbeiten aus dem Homeoffice heraus, welches in vielen Agenturen ein Muss war, und kein freiwillig gewählter Umstand, wurde großzügig als neuer heißer New Work Ansatz und großer Transformationsprozess proklamiert.
So musste man sich an einigen Stellen zuletzt die entscheidende Frage stellen, ob und inwieweit sich dieser Medieneinsatz überhaupt als gewinnbringend erwies.
Licht am Anfang des Tunnels
Nach langem Zuhören, Betrachten und Konsumieren können wir nur auffordern, immer auch einen Blick darauf zu verwenden, inwiefern man wirklich einen Mehrwert mitgeben kann. Nur dabei zu sein, um stattzufinden, reicht nicht mehr. Denn im Zweifel gewinnt man nicht mit dem ob, sondern immer mit dem wie.
Aller Kritik zum Trotze, haben wir auch das ganze Gegenteil erleben dürfen. Denn natürlich haben wir verdammt guten Input gesehen, gehört, bekommen. Wir haben wertvollen Stimmen zugehört, an gründlich aufbereitete Konferenzen und wertschöpfende Diskussionen teilgenommen und Wissen aus abwechslungsreichen, Fach-Webinaren getankt.
Was davon wir empfehlen, wer eine gute Geschichte zu erzählen hat, wer echte (Praxis)Tipps zur Anwendung aus seinem Business verrät, was man daraus Wertvolles mitnehmen kann… das und noch viel mehr teilen wir im nächsten Artikel mit euch. Man darf neugierig bleiben, – wir sind es immer 😉