Danny, wir haben dich das erste Mal bei einem New Work Meet-Up kennen gelernt. Als New Work Enthusiast, Architekt und Netzwerker warst du Co-Moderator und wir sind gleich ins Miteinander zu kommen. Erzähl mal was über dich.
Das erste New Work Meet-Up und der Weg dorthin beschreiben mich schon sehr gut. Ich habe 2008 begonnen in Dresden Architektur zu studieren und bin im Laufe des Studiums am Lehrstuhl Wissensarchitektur „hängen geblieben“. Dort habe ich dann auch 2014 mein Diplom gemacht zum selbst gewählten Thema Kreativ-Zentrum für die Halbleiterbranche in Dresden. Auf dem Weg dorthin habe ich mich viel mit moderner Arbeit und Innovation beschäftigt und bin früh beim Think Tank Intrinsify gelandet. Dort kam dann die Verlinkung Architektur – New Work zustande.
Nach ein paar Jahren Bauträgergeschäft habe ich mich 2018 selbstständig gemacht und durfte im gleichen Jahr beim ersten work-x-Festival über moderne Bürokonzepte referieren. Dort habe ich Anja Kässner kennen gelernt. Anfang 2019 haben wir dann das New Work Meet-Up in Dresden ins Leben gerufen. Und genau dort beginnt auch unsere gemeinsame Geschichte.
Du machst Workspace Design. Klingt ja abgefahren. Kannst du uns einen Einblick in dein Arbeitsfeld geben?
Workspace Design kombiniert irgendwie alles, was mir Spaß macht und moderne Unternehmen ausmacht: Organisationsstruktur, Unternehmenskultur, Design und eine Arbeitsumgebung, die gute und produktive Arbeit fördert. Das Büro als solches ist ja viel mehr als die Anhäufung von Schreibtischen – vor allem wenn es um komplexe, kreative oder innovative Aufgaben geht. Daher möchte ich bei jedem Projekt zuerst die Unternehmen und die zugehörigen Arbeitsprozesse verstehen. Das ist notwendig, um die passende Arbeitsumgebung und eben gleichzeitig Arbeitsorganisation zu entwickeln.
Ich beobachte ebenso einen gewissen Aktionismus, wenn es um neue Arbeitsumgebungen geht – das kann gefährlich sein. Nicht jede Tätigkeit verträgt einen offenen Grundriss, man sollte es differenziert betrachten.
Mein Vorgehen hat also meist folgende Schritte: Analysen, Visionen, Vorplanung, Feinplanung, Realisierung. Die Planung neuer Büroumgebungen erfolgt dann in enger Zusammenarbeit mit den späteren Nutzer:innen – denn nur die können beurteilen, was wirklich für sie passt.
Inwiefern gliedert sich dein Arbeitsbereich in den Bereich New Work ein?
New Work als Buzzword wird ja von allen anders interpretiert. Klar ist, dass sich unsere Arbeit seit Jahren verändert und vor allem das Büro und der Arbeitsort als solcher stehen dabei spätestens seit dem Pandemie-bedingtem Home Office in Frage. Unsere Wertschöpfung aber lebt eben von der Interaktion und der Kommunikation der Nutzer:innen – das ist virtuell einfach nicht in diesem Umfang und der Qualität möglich wie in einem gut geplanten Büro.
Für viele stellt New Work das Büro als solches in Frage – das ist verständlich, weil sich eben die Arbeit verändert hat, das Büro oft nicht. Für fast alle Unternehmen ist aber eben der persönliche (auch informelle) Austausch innovationstreibend. Daher ist meine Meinung: New Work Needs New Spaces!
Welche Rolle spielt Digitalisierung im Kontext deiner Arbeit?
Die Digitalisierung verändert unsere Arbeit und somit auch die Büros seit Jahrzehnten nachhaltig. Es darf also nicht getrennt voneinander betrachtet werden. Die digitale Arbeitsweise beeinflusst auch unser Verhalten in vielerlei Hinsicht: Finde ich die Informationen bei meiner Kollegin oder in der Cloud? Arbeiten wir mit Papier oder gemeinsamen Dokumenten? Kann ich heute am Platz A und morgen am Platz B arbeiten, weil ich eben mit anderen Personen zusammenarbeite? Die Digitalisierung bestimmt die Flexibilität der Angestellten und somit auch die Flexibilität der Räume.
Partnerschaft mit Fuchs Devils Wild. Da hast du dich ja auf etwas eingelassen. Welche Mehrwerte ergeben sich aus einer gemeinsamen Zusammenarbeit für den Kunden?
Ich freue mich, denn ich denke der Mehrwert ist enorm: Wie schon gesagt, lassen sich diese Themen nicht getrennt voneinander betrachten. Digitalisierung und die Arbeitsumgebung werden in Zukunft immer mehr voneinander abhängen und unsere tägliche Arbeit weiterhin verändern. Ich bin sehr gespannt, wo das alles hinführt. Und bin froh, dass wir das in Zukunft gemeinsam erkunden!
Unser Partner
Danny Hess ist New Work Enthusiast, Architekt mit Fokus auf Büro- und Wissensarchitektur, Netzwerker, Ehrenamtler und hat ein Fable für hervorragendes Innendesign: Seit über 10 Jahren brennt er für die sinnvolle Modernisierung unserer Arbeitswelt.