Sebastian. Grüß Dich. Du bist heute als strategischer Berater primär für Organisationen in den Bereichen Gesellschaftspolitik, Wissenschaft und Digitalisierung tätig. Gib uns mal einen kurzen Einblick wie man dazu kommt?
Hallo ihr beiden. Was sich womöglich schwierig oder langweilig anhört, fühlt sich für mich völlig normal und organisch an. Die Schnittstelle bei all meinen Themen ist die Kommunikation und die Vernetzung zu komplexen Themen. Schon im Studium hatte ich die Aufgabe, die Moderationen für Thomas Roth, den damaligen Chefredakteur des ARD-Hauptstadtstudios, vorzubereiten. Ich habe mich dabei immer gefragt: Was wissen wir über das Thema? Was ist von Relevanz und was ist der besondere Blickwinkel?
Später wurde ich Redakteur und dann PR-Berater. Dieses Mindset, komplexe Themen auf Einzelfragen runter zu brechen und mich zu fragen, wer blickt in welcher Weise auf ein Thema, ist weiterhin mein Haupttool. Und mit den daraus entstehenden Antworten, helfe ich, im gesellschaftlichen Diskurs Akzeptanz für die Forderungen, Produkte oder Angebote des Kunden zu finden.
Wie genau unterstützt du Organisationen und Verbände in deiner täglichen Arbeit? Wann wird es Zeit dich als Kommunikationsberater dazu zu holen?
Wie beschrieben, bohre ich jeden Tag dicke Bretter – das heißt, hier laufen verschiedene Projekte, teils monatelang. Nehmen wir das Thema Datenschutz, das ich sowohl für einen großen Verband als auch aus der Unternehmenssicht betreue. Sehr zentral ist dabei, das große Bild zu zeichnen und über die wirtschaftlichen oder politischen Ziele klarzuwerden. Das ist oftmals gar nicht so einfach, weil doch jeder ein bisschen in seinem eigenen Saft schmort.
Dieses Ziel zu definieren und dann einzelne kommunikative To-Dos abzuleiten und schlüssig in eine Gesamtstrategie zu überführen, ist mein Kerngeschäft. Dabei schreibe ich auch weiterhin klassische Pressemitteilungen, organisiere Events, koordiniere die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, schreibe Positionspapiere und Argumentationshilfen zu einzelnen Gesetzesvorhaben. Täglich analysiere ich das Agieren der anderen Stakeholder und baue Brücken, indem ich u.a. direkte Gespräche mit Abgeordneten organisiere. Je früher man beginnt, hier ein Projekt systematisch aufzugleisen, je eher wird man im politischen Diskurs gehört, weil man Themen besetzen kann und schlicht einfach mehr Zeit hat, mit verschiedenen Partnern zu sprechen.
Durch dein Kerngebiet gewinnst du einen tieferen Einblick in die Arbeit von öffentlichen Institutionen als die meisten von uns. Inwiefern spielt New Work dort eine Rolle? Ist das alles noch Steinzeitalter oder findet hier bereits Veränderung statt?
Ich glaube, in vielen Bereichen sind hier deutliche Schritte nach vorn gemacht worden. Dieser Trend setzt sich fort. Das gilt nicht nur für die technischen Voraussetzungen und die Frage, von wo man arbeitet. Ich berichte meist direkt an Vorstand oder Geschäftsführung und erlebe hierbei eine große Offenheit und Agilität, da Kommunikationsthemen meist das Tagesgeschäft nur begleiten und wir in der Tat sehr agil zusammenarbeiten müssen.
Besonders im Mittelstand erlebe ich wahre hidden champions in Bezug auf New Work: Da führt man zwar nicht gleich jedes neue Kollaborations-Tool ein, was zwei Jungs von der Westküste zusammengeklöppelt haben, aber was Feedbackkultur, Transparenz und Umsetzungsstärke angeht, werden hier seit Jahrzehnten Dinge gelebt, die heute nur anders heißen. (Lacht.) Vor allem der Purpose kommt in den meisten Verbänden und vor allem in klassischen Familienunternehmen nicht zu kurz.
In der Politik ist das natürlich ein bisschen anders, aber auch der Bundestag und die Ministerien werden digitaler, transparenter und insgesamt herrscht besonders nach Corona ein neues Miteinander – gerade bei der gemeinsamen Bearbeitung der Sachfragen. Kollaboration auf kommunikativer Ebene hat nochmal einen anderen, neuen Stellenwert bekommen.
Gib uns mal einen Einblick: Inwiefern spielt Digitalisierung im Rahmen deiner Arbeit eine Rolle?
Ganz klar: Ich arbeite immer so digital, wie es der Auftraggeber ermöglicht. Deshalb brauche ich bald ein Tool zum Management meiner Tools und wäre der Erste, der die Meta-Videokonferenz-Software kauft, die zusätzliche alle Messenger und alle Kollaboration-Tools umfasst. Aber das sind natürlich nur die Tools. Grundsätzlich arbeite ich in einem sehr agilen Umfeld mit vielen verschiedenen Prozessen, leite Projekte in offenen Strukturen – Stichwort lateral leadership – und benutze pro Jahr exakt einen Leitz-Ordner, nämlich für die Steuer.
Als fuchsig wilder Berater bist du einer unserer längsten Partner im Bereich Kommunikation. Und nebenbei erwähnt: Uns macht es große Freude mit Dir. Was meinst du, worin in unserer Zusammenarbeit für den Kunden eine Besonderheit besteht?
Kurz gesagt: Ich mache Politik und PR, ihr macht 200 % Digital und New Work. Das klingt für mich nach einer ziemlich erfolgreichen Mischung und einem breiten, vor allem sehr zeitgemäßen Angebot für unsere Kunden.
Unser Partner
Sebastian Himstedt ist Journalist und Berater für Politik & Kommunikation. Nach seiner Tätigkeit im Bundestag berät er seit vielen Jahren Unternehmen, Verbände und Organisationen in PR und Public Affairs, wie beispielsweise den Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands, die Stiftung Verantwortungseigentum oder verschiedene Fraunhofer-Organisationen.
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